Geburtsbegleiterin Mika zeigt euch, wie ihr eurem Partner, dem werdenden Vater, helft, eine erste Verbindung zu seinem ungeborenen Baby aufzubauen.

Hallo! Wer da?

Wenn ein Baby unterwegs ist, hast du als (werdende) Mama einen entscheidenden Vorteil gegenüber deinem Partner: Du hast automatisch eine Verbindung zu deinem Kind. Allein anatomisch seid ihr über die Nabelschnur, den ständigen Blutaustausch verbunden. Alles fließt sprichwörtlich zwischen euch und es kann sich ein zartes Band knüpfen von Vertrauen, Sicherheit und unendlicher Liebe.

Und dann denkst du dir, wie schön es wäre, wenn dein Partner das auch hätte. So ein schönes Band. Und dein Partner möchte dich ja auch gerne unterstützen und mit eurem Baby vereint sein, denn auch Väter erleben Schwangerschaft und das Wachsen eines Babys heute ganz anders. Sie sind Teil der Familie und nicht nur Ernährer. Schön das sich die Zeit gewandelt haben :-).

Und ich finde es sehr wichtig, denn wer sich vorher schon in sein Baby verliebt, hat es später einfacher mit den Veränderungen als Familie umzugehen. Das gilt auch für Papas in Spe. Deshalb habe ich dir/euch hier ein paar Tipps zusammengestellt, die euch zeigen, wie ihr schon in der Schwangerschaft als Familie wachsen könnt.

Komm näher!

Viele Berührungen tun allen gut. Bei euren Liebeleien wird im Körper das Liebeshormon (Oxytocin) ausgeschüttet und mit vielen anderen Stoffen sorgt es im Körper für Wohlbefinden, Entspannung und reduziert Stress – auch beim Baby. Deshalb ist es schön, wenn ihr euch ganz viel Zeit für Kuscheleinheiten nehmt. Wenn der Bauch wächst, spürt es der Partner auch physisch. Er wird sensibler und zärtlicher und versteht die Veränderung im Körper. So wird es für ihn einfacher mit jeder Woche mit dem Baby-Bauch in Kontakt zu kommen und auch das Baby zu streicheln.
An der Stelle möchte ich dir sagen, dass es auch ok ist wenn du Schwangerschaftsstreifen bekommst. Genieß jede Streicheleinheit, denn dein Partner liebt dich dafür!

Was sagt man dazu?!

Sicher hast du schon gelesen oder gehört, dass dein Baby schon sehr früh deine Stimme hören kann? Ja, so ist es. Es nimmt schon sehr früh Stimmen und Geräusche der Umgebung wahr, wobei das Rauschen deines Blutkreislaufs ganz deutlich ist. Nichts desto trotz kann dein Partner mit dem Baby Gespräche führen, wie du natürlich auch. Einfach drauflos plappern, singen oder pfeifen. Ganz egal was, wenn das Baby wach ist, und mit zunehmender Schwangerschaftswoche, wird es sich auch melden. Durch Tritte, Bewegung oder Zappelei. So kann dein Partner eine direkte Antwort vom Baby bekommen und wird in seiner neuen Aufgabe bestärkt.

Hörst du mich?

Auch schön und einfach ist es, wenn der werdende Vater den Kopf auf deinen Bauch legt und einfach nur dem Baby zuhört. Das hat einen sehr entspannenden Faktor für Papa und Baby. Ganz ohne Erwartungen und dann eine Überraschung – ein Geräusch, ein Glucksen und schon ist Papa selig. Dabei gibt es viel Raum für Interpretationen, was zu vielen Lachern führen kann.

Was guckst du?

In der Schwangerschaft gibt es drei große Ultraschalls in der Schwangerschaftsvorsorge beim Arzt und zu diesen kannst du deinen Partner mitnehmen. So kann er sich „ein Bild“ von dem machen, was in dir passiert und wie das Baby wächst. Das kann euch dabei helfen zu visualisieren und das Baby wird so ein Stück realer. Und vielleicht hast du auch einen guten Arzt um einen 4D-Schall zu machen. Es ist heute schon sehr viel mit der Technik machbar.
Von außen ist das nicht immer nachvollziehbar. Jeder Bauch sieht anders aus und das auch noch in jeder Schwangerschaft. Habe keine Angst, dass dein Bauch viel zu groß ist! Jeder Bauch ist so, wie er ist prima und wunderbar und er trägt Leben in sich!

Um deinem Partner, dem werdenden Vater, zu zeigen, wie groß und schwer das Baby ist, kannst du dir auch schlicht und einfach von Zeit zu Zeit mal ein Obst oder Gemüse nehmen und das Gewicht mit dem deinen Babys im Bauch vergleichen. Oder mit dem Lineal zusammen mit deinem Partner schauen, wie das Baby im Bauch gedeiht. Ich bin mir sicher, du wirst da sehr kreativ sein 😉 und es sind dir keine Grenzen gesetzt.

Zum Schluss sei noch gesagt, dass auch ein Ungeborenes seine Privatsphäre braucht und viel Ruhe und Schlaf zum Wachsen. Deshalb sind Taschenlampen-Experimente ganz lustig, sollten aber nur dann gemacht werden, wenn das Baby tatsächlich im Bauch signalisiert „ich bin wach“. Auch Dauerbeschallung mit klassischer Musik ist nicht immer angesagt ;-).

Viel Freude beim Experimentieren, Kuscheln und Bonden,

deine Mika

Mika-Kienberger-Doula-in-Stuttgart
Geburtsbegleiterin Mika Kienberger
Email: mail@wunschgeburt.de

2 Kommentare

  • Meine Frau ist schwanger und das kleine Menschlein im Bauch bewegt sich nun auch schon kräftig. Für meine Frau ist natürlich alles spürbar und ich möchte gerne auch bereits jetzt eine Bindung aufbauen. Ich begleite meine Frau auch zu einigen Vorsorgenuntersuchungen in der Schwangerschaft und möchte sie so gut es geht unterstützen. Gleichzeitig spreche ich mit dem Bauch, streichle und lege mein Ohr darauf. Mir war nicht bewusst, dass das Kind bereits im Bauch schon hören kann. Also mache ich intuitiv schon einiges richtig.

    • Martina sagt:

      Das ist sehr schön! Bonding kann man nicht früh genug aufbauen. Eine wunderschöne erste Babyzeit wünsche ich euch!

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