Letzten Montag bot euch Hebamme Nicola zum zweiten Mal die Möglichkeit, Fragen via Facebook Live Chat zu stellen. Dieses Mal ging es um das Thema „Warum Babys weinen“.

Wenn Baby weint und Mama sich nicht mehr zu helfen weiß

Warum Babys weinen - Hebammentipps
Diese Infografik findet ihr im Anschluss an diesen Beitrag als PDF zum downloaden und ausdrucken.

Babys weinen, manche mehr, andere weniger. Babys weinen, weil sie ihren Unmut nicht anders zum Ausdruck bringen können. Was für ein Neugeborenes die alleinige Kommunikationsform ist, treibt junge Eltern häufig an den Rande der Verzweiflung.

Was mache ich falsch? Was fehlt meinem Baby denn nur? Ich hab doch alles dafür getan, dass es ihm gut geht. Ängstlich fiebern wir dem Moment entgegen, indem es wieder losgeht: das Weinen. Manchmal kommt es uns vor, als würde unser kleiner Schatz ohne Unterlass weinen. Und wir sehen uns diesen Schreiattacken hilflos ausgeliefert.

Der Umgang mit einem weinenden Baby will gelernt sein

Viele junge Eltern, und hier stellen wir keine Ausnahme dar, sind in einem kleinen überschaulichen Familienverbund aufgewachsen, indem der Kern der Familie die ganze Welt zu sein schien. Nur am Rande bekamen wir die Geburt von Babys im Verwandtenkreis mit, lernten den Umgang mit Neugeborenen und deren Bedürfnisse kaum wirklich kennen.

Über den Umgang mit Babys machten wir uns also lange Zeit überhaupt keine Gedanken, gab es doch bisher keinerlei Gründe dafür. Vielmehr strebten wir nach einer guten Ausbildung, nach beruflichem Prestige und/oder wir wollten die Welt kennenlernen … und dann plötzlich, häufig erst mit Beginn unseres 30. Lebensjahres, oft auch erst später, kam der Wunsch hinzu, eine eigene Familie zu gründen.

Klingt doch alles wunderbar, oder? Natürlich, das ist es auch. Wir hatten die Möglichkeit uns selbst zu entwickeln, bevor wir mit einem Baby vor eine ganz neue Herausforderung gestellt werden würden.

Aber, und jetzt das große Aber, selten wissen wir, was es bedeutet, neues Leben zu schenken und welche Herausforderungen dies mit sich bringt. Ein Baby stellt das bisherige Leben komplett auf den Kopf und wir gelangen schnell an unsere Grenzen. Schlaflose Nächte und dann dieses ständige Weinen … wir fühlen uns so hilflos, weil wir einfach nicht gelernt haben, damit umzugehen.

Mein Baby weint und weint | Provokation oder Hilferuf?

Früher, das wissen wir, lesen und hören wir auch noch gelegentlich von unseren eigenen Eltern und Großeltern, ja früher war man der Ansicht, dass ein Neugeborenes mit seinem Geschrei von Anfang an seine Grenzen austesten würde und es Aufgabe der Eltern wäre, rechtzeitig einen Riegel vorzuschieben.

Heute sind wir schlauer. Viele Untersuchungen und Tests bestätigen, dass das Weinen eines Babys immer einen tiefer liegenden Grund hat. Babys schreien nicht aus Trotz und schon gar nicht um uns zu ärgern.

Hebamme Nicola weiß, dass gerade das erste Lebensjahr eine sehr sensible Phase ist, in der das Baby einfach noch viel Nähe braucht, so viel Nähe, dass es nie genug davon bekommen kann. Stundenlanges Tragen und das schnelle Reagieren auf ein weinendes Baby habe hier nichts mit Verwöhnen zu tun und über erzieherische Maßnahmen sollte man sich frühestens gegen Ende des 1. Lebensjahres Gedanken machen.

Warum weinen Babys nun wirklich?

Zunächst einmal kann das Weinen damit zu tun haben, dass eines der Grundbedürfnisse nicht befriedigt ist. Grundbedürfnisse eines jeden Babys sind Hunger, körperliches Wohlbefinden, Nähe und ausreichend Schlaf. Hier in aller Kürze Nicolas Hebammentipps:

  • Hunger: weint dein Baby, hat es womöglich Hunger. Stillen oder ein Fläschchen kann die Lösung des Problems sein.
  • Körperliches Wohlbefinden:
    • Schau nach, ob die Windel voll ist! Viele Babys fühlen sich in einer nassen Windel unwohl und weinen deshalb.
    • Vielleicht drückt aber auch das Gummiband der schicken Mini-Jeans auf den vollen kleinen Bauch. Hier kann ein bequemer Strampler ohne Druckstellen Abhilfe schaffen.
    • Und manchmal hat dein Baby schlichtweg Blähungen und der Bauch tut weh. Hier tut ein warmes Kirschkernkissen dem Babybauch gut.
  • Nähe: alles ist neu, alles ist fremd, die Wärme der Gebärmutter fehlt. Viele Babys weinen, weil sie sich nach Nähe sehnen. Nicola empfiehlt, das Baby so viel wie möglich zu tragen, am besten im Tragetuch. Auch Pucken kann dem Baby die Geborgenheit schenken, die es vermisst.
  • Schlaf: hattet ihr einen aufregenden Tag mit Ausflügen oder Besuchen? Dann weint dein Baby vielleicht, weil es erschöpft ist oder auch zu viele Eindrücke zu verarbeiten hat. Vielleicht braucht dein Baby noch nicht so viel Trubel, dann schenke ihm doch gerade in der Anfangszeit viele ruhige Momente.

Neben eben benannter Grundbedürfnisse ist es häufig auch die Unsicherheit der Eltern, die sich auf das Neugeborene überträgt und sich im Weinen widerspiegelt. Das Band zwischen Mama und Baby ist auch nach der Geburt noch sehr eng, so spürt dein Baby sofort, wenn du unsicher oder überfordert bist und es reagiert darauf nicht selten mit Weinen. Hole dir doch Hilfe, z.B. von deiner Hebamme, denn auch das Elternsein ist ein ständiger Lernprozess, der sich leichter bewältigen lässt, wenn man dabei fachmännisch unterstützt wird.

Dem Weinen auf den Grund gehen | Das Schlafprotokoll

Hebammen und Kinderärzte raten gerne zum Erstellen eines Schlafprotokolls.

Mithilfe eines Schlafprotokolls kannst du viel über den Schlafrhythmus deines Babys herausfinden. Doch – und das ist noch viel wichtiger – du entdeckst womöglich auch den Grund für das häufige Weinen deines Babys. Hebammen und Kinderärzte sind dankbar für Aufzeichnungen zum Schlaf- und Wachverhalten des Babys und können so mit dir gemeinsam Wege einen entspannteren Familienalltag finden; z.B. durch das Erstellen eines Maßnahmenkatalogs, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn du dich dem Weinen deines Babys hilflos ausgesetzt fühlst.

Du hast Fragen zum Schlafprotokoll oder möchtest wissen, wie konkret ein Maßnahmenkatalog aussehen könnte? Dann schreib Nicola eine Email (info@nicola-herrmann.de) oder stelle deine Fragen in die Kommentarfunktion des zugehörigen Live Chats (hier entlang). Und solltest du hier eine intensivere Betreuung wünschen, bin ich sicher, dass Nicola diese Aufgabe sehr gerne übernimmt.

Im März wird es übrigens im Webinar sowie im zugehörigen Live Chat um das Thema „Ernährung in der Stillzeit gehen“. Trage am besten gleich den 2. März in deinen Kalender ein. Spare dir die Zeit, die du in das Durchforsten von Baby-Foren investierst, nimm dir eine halbe Stunde Zeit und kläre deine Fragen direkt mit Nicola, einer Hebamme, die auf über 20 Jahre Berufserfahrung zurückblickt und selbst Mutter von 3 Kindern ist.

Facebook Live Chat: Montag, 06. Februar 2017

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Infografik Warum Babys weinen: Jetzt downloaden und ausdrucken!

Quelle: sämtliche fachliche Informationen dieses Beitrags habe ich sowohl unserem Facebook Live Chat als auch dem daran anschließenden Webinar zu selbigem Thema entnommen.